
Nordpol, Südpol, Denkpol
Eine Expedition zu Bewusstsein und Lebensfreude
© Copyright 2023 Karin Jody Parkhof
Es sind die unterschiedlichen Qualitäten im Denken. 1
In der Physik ist ein elektrischer Pol einer von zwei Punkten, zwischen denen eine elektrische
Spannung herrscht (Plus-Minuspol) oder der eine von zwei Punkten mit entgegengesetzten
Eigenschaften. Die Anordnung der beiden Pole wird als Polarität bezeichnet. Die Welt, in der wir
leben, ist polar aufgebaut: Es gibt Nordpol und Südpol, Tag und Nacht, Ebbe und Flut, Mann
und Frau und so weiter. Da der Mensch Teil der Natur ist, finden sich auch hier die Polaritäten
wieder: Diastole und Systole, Säuren und Basen, Ein- und Ausatmung, Beuger und Strecker in
der Muskulatur und so weiter. Der menschliche Körper lässt sich als Mikrokosmos bezeichnen,
und die Welt, in der wir leben, als Makrokosmos. Auch das ist eine Polarität. Pole sind von Natur
aus gegensätzlich und gehören doch zusammen: Ebbe und Flut genauso wie Tag und Nacht. Der
Mensch kann weder die Ebbe noch die Nacht abwählen. Er kann auch nicht beschließen auf die
Säuren in seinem Körper oder auf das Einatmen zu verzichten.
Die unterschiedlichen Denkqualitäten2 gehören ebenfalls zur polaren Natur des Menschen. Sie
sind von ihrer Qualität her polar, also gänzlich unterschiedlich und bringen somit diametrale
Denkqualitäten zum Ausdruck. Den einen Denkpol bezeichne ich als Zwang und den anderen
als Offenheit. Da diese Denkpole und ihre Bedeutung dem Menschen in der Regel nicht bekannt
sind, erfolgt die Auswahl unbewusst gemäß der individuellen Persönlichkeit. Doch damit lassen
sich zum Beispiel berufliche Herausforderungen, Partnerschaften, Gespräche oder Konflikte nur
per Zufall erfolgreich meistern. Grund dafür ist, dass die Ursache für Erfolg nicht verlässlich
benannt werden kann. In der Regel werden Verhaltensweisen angegeben, und in einer ähnlichen
Situation lassen sich damit vergleichbare positive Ergebnisse nicht oder eben nur zufällig
reproduzieren. Verhalten ist eine Auswirkung, Ursache sind die Denkqualitäten.
Für eine bewusste Lebensgestaltung ist die Fähigkeit, die Denkpole zu wechseln, entscheidend
wichtig. Rolle und jeweilige Situation entscheiden darüber, welcher Denkpol adäquat ist.
Voraussetzung, dies zu lernen ist, dass der Mensch sich in seinem Denken, Fühlen und Verhalten
1 Dr. med. John Dobson, Celle
2 Die Begriffe Denkpole und Denkqualitäten verwende ich in diesem Buch synonym.